Wir kennen alle das Gefühl, wenn man die Stricknadeln ansetzt und die erste Reihe eines neuen Projekts beginnt. Masche für Masche wächst etwas unter den Händen, das man selbst geschaffen hat.

Man hat das Garn bewusst ausgewählt, vielleicht nach Farbe, Haptik oder Herkunft – und genau das macht den Unterschied. Denn beim Stricken hat man nicht nur die volle Kontrolle über das Werk, sondern auch über die Materialien. Man weiß genau, welche Wolle verarbeitet wird, und welche Geschichte dahintersteckt.

Stricken ist mehr als nur eine kreative Beschäftigung und auch mehr als nur ein Handwerk. Es ist ein bewusster Akt gegen die Massenproduktion und eine echte Alternative zur schnelllebigen Modewelt, in der Kleidung oft nach wenigen Monaten schon ihren Wert verliert. In der Handarbeit steckt der Wert darin, dass jedes Stück Zeit, Sorgfalt und Überlegung erfordert.

Es entsteht nicht in einer Fabrikhalle, sondern in eurem Zuhause – mit einem klaren Bewusstsein für die eingesetzten Ressourcen.

Die Auswirkungen der Fast-Fashion-Industrie sind uns allen bekannt – von Umweltverschmutzung bis hin zur Ausbeutung von Arbeitskräften in Billiglohnländern. Doch jeder und jede einzelne von uns, hat die Wahl, diese Entwicklung nicht weiter zu unterstützen. Oft hört man an dieser Stelle das Argument, dass Arbeiterinnen und Arbeiter in Billiglohnländern ihre Jobs verlieren könnten, wenn wir auf Fast Fashion verzichten. Doch dieses Argument greift zu kurz.

Es geht nicht darum, diese Jobs um jeden Preis zu erhalten, sondern darum, bessere, faire Arbeitsbedingungen zu schaffen – Bedingungen, die Menschen eine würdige Existenz ermöglichen. Mit jedem bewussten Kauf von nachhaltigen Materialien und dem eigenen Engagement für handgemachte Kleidung unterstützen wir diesen Wandel hin zu mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit.

Indem ihr strickt, macht ihr einen Unterschied. Ihr entscheidet euch bewusst dafür, eure eigene Kleidung herzustellen und sendet damit ein starkes Zeichen. Stricken ist nicht nur ein Handwerk – es ist ein Statement gegen die Wegwerfgesellschaft und für eine nachhaltigere, durchdachtere Lebensweise. Jeder Pullover, jede Mütze, jedes selbstgestrickte Kleidungsstück trägt eure persönliche Handschrift und zeigt, dass es auch anders geht.

Kurz gesagt: Ihr schafft etwas, das Bestand hat. Etwas, das nicht nach wenigen Monaten im Müll landet. Etwas, das ihr mit Stolz tragen könnt, weil ihr wisst, wie viel Mühe und Überlegung darin steckt. Und vielleicht inspiriert euer Engagement ja sogar andere, ebenfalls einen bewussteren Weg zu gehen.

Das Schöneste dabei? Stricken macht unheimlich viel Spaß!

Und weil wir wissen, wie wichtig es ist, inspiriert zu bleiben, haben wir wieder einige Strickideen für euch zusammengestellt.

Los gehts mit tollen neuen Strick-Bückern, vollgepackt mit wunderschönen Designs:

Melanie Berg I Sweaters
Melanie Berg, ist aktuell ein kleiner Star am Instagram-Himmel. Im aktuellen Buch präsentiert sie wunderschöne, alltagstaugliche Sweater-Designs.

Kolibri by Johanna I WEDDING
Dieses Buch dreht sich um elegante Strickprojekte rund um das Thema Hochzeit. Perfekt für alle, die etwas Besonderes für den wohl schönsten Tag des Lebens stricken möchten.

Annette Danielsen I Heimatliebe
Annette Danielsen verwendet in ihren Designs ausschließlich hochwertige Isager-Garne und schafft damit schlichte, aber elegante Modelle, die Tradition und Moderne verbinden.

Nordische Strickkits mit Donegal Tweed

Die wunderschönen Bücher von Linka Neumann haben wir gezielt in unser Sortiment aufgenommen, da die Donegal Tweed von Langyarns einfach perfekt zu vielen der darin vorgestellten Modelle passt. Diese Kombination aus hochwertigen Garnen und den nordischen Strickdesigns ergibt zeitlose, robuste Stücke, die jeder Garderobe das gewisse Etwas verleihen.

Zu diesen Büchern haben wir auch bereits passende Strickkits erstellt, und weitere werden in Kürze noch folgen.

Ein echtes Highlight ist aktuell der Amy Sweater von PetiteKnit. Wir wollten dieses Strickkit schon lange anbieten und waren überrascht, dass die Originalwolle, Peer Gynt in „Matcha“, nicht verfügbar war. Ob das bei den Leuten von Sandnes Garn einfach vergessen wurde oder ob die Wolle vielleicht erst produziert werden musste, wissen wir nicht genau. Auf jeden Fall konnten wir nun endlich, ausreichend für euch vorbestellen.

Hier haben wir noch weitere Strickkits, die wir euch ans Herz legen wollen. Diese beiden Designs von PetiteKnit sind schon seit einigen Wochen bei uns im Shop erhältlich, aber irgendwie haben wir es bisher noch gar nicht geschafft, sie euch hier vorzustellen:

Damit sind wir mit inspirierenden Strickideen für heute durch, aber unser Beitrag ist noch nicht zu Ende. Zum Abschluss möchten wir euch noch eine unterhaltsame Geschichte aus unserem Wollladen erzählen.

Man glaubt es kaum, aber selbst in einem Wollladen kann es mal zu einem Moment des eisigen Schweigens kommen. Das hat Sabine neulich am eigenen Leib erlebt und muss jetzt noch schmunzeln, wenn sie daran denkt.

Bei uns im Wollladen sind wir keine gelernten Verkäuferinnen — was uns verbindet ist die Liebe zum Stricken, Häkeln, zur Wolle – und allem, was damit zu tun hat. Wir müssen ehrlich sein, dieses fehlende verkäuferische Fachwissen spiegelt sich tatsächlich hin und wieder in unseren Gesprächen mit den Kundinnen wider. Manchmal rät Sabine ihnen sogar, weniger Knäuel zu kaufen, als sie ursprünglich im Korb hatten, oder zeigt ihnen günstigere Alternativen – fast so, als hätte sie ein schlechtes Gewissen, wenn es mal ein bisschen teurer wird. Und ehrlich gesagt, es gibt Garne, die Sabine sogar nur ungern verkauft, weil das Regal damit einfach so schön aussieht! Aber das ist eine andere Geschichte.

Kommen wir zurück zur eigentlichen Begebenheit: Neulich waren zwei Freundinnen im Laden, beide mit einer langen Liste an Strickprojekten. Eines davon war bei beiden gleich – Sabine glaubt sich zu erinnern, dass es die Ole Hat von Paula-m war. Während sie über das Strickprojekt sprachen, stellte sich heraus, dass ab einer gewissen Größe, zwei Wollknäuel ganz knapp zu wenig wären und man einen dritten Knäuel Wolle brauchen würde. In ihrer Begeisterung – oder vielleicht war es im nachhinein betrachtet auch Verwirrung – schlug Sabine vor, dass sie sich den dritten Knäuel doch einfach teilen könnten. Zwei Knäuel für jede und den dritten teilen.

Was dann folgte, war langes, unangenehmes Schweigen. Die beiden sahen sich an, sahen dann Sabine an, und niemand sagte ein Wort. Zuerst verstand Sabine einfach nicht, warum. Bis es ihr endlich dämmerte: StrickerInnen teilen keine Wolle!

Natürlich wollten sie den dritten Knäuel nicht teilen, aber niemand wollte es aussprechen, um nicht unhöflich zu wirken. Als Sabine das schließlich begriff, mussten alle laut loslachen, und auch die anderen Kundinnen im Laden schmunzelten vor sich hin.

Im Nachhinein kann Sabine es absolut verstehen. Wolle ist etwas Persönliches, und wenn man so viel Herzblut in ein Projekt steckt, will man einfach nicht teilen. Stricken ist bereits ein Akt des bewussten Konsums, und man tut so viel, um Ressourcen zu schonen – da ist es doch völlig in Ordnung, sich seinen eigenen Wollknäuel zu gönnen. Es ist der kleine Luxus, den man sich beim Stricken erlaubt, und das ist völlig okay.

Seitdem übt Sabine täglich vor dem Spiegel: „StrickerInnen teilen keine Wolle, StrickerInnen teilen keine Wolle, StrickerInnen teilen keine Wolle…“

Das war’s aber jetzt wirklich für heute. Wir hoffen, ihr konntet wieder neue tolle Inspiration für eure nächsten Strickprojekte mitnehmen. Und für alle, die unseren nächsten Beitrag nicht erwarten können: In zwei Wochen verraten wir euch mehr über die “Little Isager Archives Collection“, denn im Laufe des Septembers erscheinen zehn zauberhafte Desings für Kinder!

Bleibt gespannt und schaut unbedingt wieder vorbei.

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