Zu eng, zu weit, zu kurz, zu lang, zu bunt, zu langweilig – und die angebliche Krönung aller Regeln: „Das steht nur ganz Dünnen.“ Aber wer hat diesen Blödsinn bitte entschieden? Und warum hören wir immer noch darauf? Bei uns im Laden heißt es ständig: „Wer zieht denn gestrickte Röcke an?“ oder „Das kann man nur tragen, wenn man ganz dünn ist.“

Nehmt Sabine: Sie bezeichnet sich selbst gern als „Bummerle“. Sie findet, Hosen stehen ihr besser und deshalb würde sie keine Strickröcke anziehen, weil sie denkt, ihrer Figur schmeicheln sie nicht. Aber wieso sind wir eigentlich so kritisch – mit uns selbst und mit anderen? Und warum legen wir so viel Wert darauf, was andere über uns und unser Outfit denken könnten?

Sabine erinnert sich an ihre Reisen in den Norden. Die Frauen dort scheinen sich nicht so viele Gedanken zu machen. Egal welche Figur, sie tragen ohne Scheu gestrickte Röcke und eng anliegende Kleider – ja sogar eng anliegende gestrickte Kleider. Sabines Mann kann das überhaupt nicht verstehen, aber der lebt, laut ihren Aussagen, sowieso noch in der Steinzeit und Sabine könnte ewig mit ihm darüber diskutieren, warum er sich bloß an fremden Kleiderwahlen stört – als würde sich jemand über seine Outfits beschweren.

Wie auch immer, wir finden Frauen, die einfach das Tragen was ihnen gefällt und sich nicht darum kümmern, was andere darüber denken könnten, unglaublich faszinierend. Nichts mit Verstecken oder „Das darf ich nicht tragen“ – sie ziehen es einfach an. Und es sieht toll aus, weil sie sich toll fühlen.

Trotzdem fragt sich Sabine immer wieder: „Ist schlank wirklich schöner? Oder sind wir nur jahrzehntelang darauf trainiert?“ Und was wäre, wenn wir die nächsten 50 Jahre nur „runde“ Models sehen würden – würde sich dann unser Schönheitsideal ändern oder ist das bloß ein runder Wunschtraum?

Wir wollen euch heute mitgeben: Kleidung ist für alle da, Stricken ist für alle da. Und wir sollten uns wirklich nicht davon abhalten lassen, genau das zu tragen, was uns glücklich macht.

Vielleicht liegt ja gerade darin das Geheimnis richtig guter Outfits: weniger Regeln, mehr Freude!

Was uns überhaupt zu diesem Thema gebracht hat? Ganz einfach: die neue Kollektion von Sandnes Garn. Wir geben ja zu, dass wir damit vielleicht ein bisschen spät dran sind – aber was soll’s? Unsere Beiträge erscheinen eben nur alle 14 Tage, und besser spät als nie, oder?

Wie auch immer – Darin finden sich zwei Strickröcke, die wahnsinnig toll aussehen, aber leider oft auf Ablehnung stoßen. Deshalb möchten wir euch heute dazu ermutigen, Strickröcke zu stricken – wenn sie euch gefallen, dann legt los!

Denn Fakt ist: Wenn ihr Lust auf einen Strickrock habt, dann gehört er auch in euren Kleiderschrank. Ende der Diskussion.

Weiter geht es mit einem Kleid aus der neuen Kollektion, dem Molly Dress.

Wir wissen übrigens ganz genau, welche unserer Kundinnen dieses Kleid schon bald für sich entdecken wird – wenn sie nicht schon längst damit liebäugelt.

Wir können natürlich auch verstehen, wenn ihr euch gerade noch nicht an die etwas gewagteren Designs herantraut – auch das ist völlig in Ordnung. Wichtig ist schließlich, dass ihr euch in eurer Haut rundum wohlfühlt. Und wenn ihr lieber mit einem etwas schlichteren Modell starten möchtet, können wir euch die Harper Weste oder den Mindy Sweater empfehlen. Den Mindy Sweater könnt ihr übrigens ganz nach Lust und Laune mit oder ohne Mohair stricken – ganz, wie es euch gefällt.

Die komplette Kollektion findet ihr übrigens HIER.

Woran gerade wirklich alle Gefallen finden (hier kann man tatsächlich schon von einem richtigen Hype sprechen) ist der Sophie Scarf von PetiteKnit. Dieses Teil geht gerade außerhalb der Strick-Community durch die Decke – die Süddeutsche Zeitung hat sogar einen Artikel darüber veröffentlicht. Natürlich freuen wir uns riesig, dass unser geliebtes Hobby und vor allem Designerin Mette Wendelboe Okkels so viel Aufmerksamkeit bekommen. Aber ein bisschen müssen wir schon schmunzeln, wie sehr die sozialen Medien den Hype befeuern – zumal es den Schal ja nicht erst seit gestern gibt.

Wohlgemerkt, wir haben ihn euch bereits im November 2023 in einem unserer Beiträge vorgestellt. Ein bisschen fühlen wir uns jetzt also doch wie waschechte Trendsetter … und das ist doch irgendwie auch ein ziemlich cooles Gefühl, oder?

Ein echter Trendsetter ist auch die Firma Lang Yarns. Habt ihr schon mal von “BABY COTTON NATURALLY COLORED” gehört? Wenn nicht, dann lest jetzt genau mit, wir finden die Geschichte hinter diesem Garn nämlich unglaublich interessant.

Die Idee hinter “BABY COTTON NATURALLY COLORED” ist, Baumwollfasern in ihren natürlichen Farben zu verwenden – also ganz ohne Färbung. Baumwolle wächst in drei Tönen (Grün, Elfenbein und Braun), die oft vernachlässigt wurden weil in der intensiven Produktion meist nur auf die herkömmliche ecrufarbene Baumwolle gesetzt wird. Durch den Verzicht auf Färbemittel wird bis zu 90% Wasser eingespart, außerdem kommt das Garn mit deutlich weniger Chemikalien in Kontakt. Das macht es besonders sanft, etwa für Babys oder empfindliche Haut.
Es gibt verschiedene Farbvarianten, die ganz einfach durch das Verzwirnen der drei Grundfarben entstehen.

Wie es dazu kam? Bereits 1992 startete Santi Mallorquí Gou (OCC – Organic Cotton Colours) im Nordosten Brasiliens das nachhaltige Projekt, das heute über 400 Bauernfamilien ein sicheres Einkommen bietet. 10% des Baumwollwertes werden vor Ort reinvestiert, während die Baumwolle komplett pestizidfrei, ohne gentechnisch verändertes Saatgut und allein durch Regenwasser angebaut wird. Dabei wachsen neben der Baumwolle bis zu fünf weitere Nahrungspflanzen, um den Boden natürlich zu düngen und so regenerative Landwirtschaft zu fördern. Definitv also ein Garn, das man guten Gewissens verwenden kann.

Für alle, die für den kommenden Sommer aber doch gerne ein bisschen mehr Farbe ins Spiel bringen möchten, haben wir natürlich auch noch etwas in petto: ein neues Sommergarn von Lana Grossa aus edler Baumwolle mit Kaschmir-Anteil und wunderschönem Schimmer. Passend dazu gibt’s auch noch ein tolles Heft, damit ihr gleich mit frischen Ideen und Inspirationen loslegen könnt.

Zum krönenden Abschluss und weil es so gut zum heutigen Thema passt, verrät Sabine euch noch, was ihr nächstes Strickprojekt wird: der Olga Sweater von PetiteKnit. In den Farben 4363 Vinrod und 4213 Blossom, weil das Weinrot einfach perfekt zu ihrer neuen (ebenfalls weinroten) Hose passt. Ziemlich gewagt für eine Dame, die sich sonst fast ausschließlich in Schwarz-„bunt“ zeigt. Aber wir haben ja heute schon darüber gesprochen, dass man sich in Sachen Kleidung eben auch mal „nix scheißen“ sollte.

Die Idee für dieses Modell kam übrigens von einem ihrer Lieblingskunden, Martin aus Innsbruck. Er war neulich im Laden und hatte den Olga Sweater selbst an – in einem hellen Rotton (vermutlich 4018 Scarlet) und einem wollweiß-tweed-Farbton als Streifen. Das sah richtig cool aus! Der Sweater ist also nicht nur was für Frauen. Martins Beispiel zeigt: Auch Männer können das Teil locker tragen.

In diesem Sinne möchten wir uns alle noch einmal gegenseitig dazu ermutigen, unser eigenes Ding durchzuziehen – ganz so wie die Damen im Norden, die Sabine auf ihren Reisen so beeindruckt haben. Lasst uns selbstbewusst sein und genau die Kleidungsstücke tragen, die uns gefallen – denn am Ende zählt nur eins: dass wir uns wohlfühlen!

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