Heute wird’s ernst – wir müssen euch nämlich etwas beichten. Seit Jahren erscheinen hier alle zwei Wochen unsere Artikel über Neuankömmlinge, Strickeskalationen und aktuelle Lieblingsprojekte. Und geschrieben werden sie – das sagen wir heute einmal ganz offiziell – von Evelyn.

Mal entstehen diese Texte auf Entdeckungstour in Asien, mal spontan in irgendeiner europäischen Stadt, dann wieder irgendwo im Skiurlaub oder in ihrem aktuellen Zuhause in Wien. Sie ist immer bereit, den Koffer fürs nächste Abenteuer zu packen.

Was sie dabei allerdings noch nie eingepackt hat – und hier kommt die Beichte – sind Stricksachen. Ja, richtig gelesen: Evelyn selbst hatte seit der Volksschule kein Strickzeug mehr in der Hand und das ist mittlerweile so ungefähr 25 Jahre her.

Doch vor etwa eineinhalb Wochen hat sich das geändert. Statt den nächsten Flug zu buchen, hat sie sich diesmal für ein anderes Abenteuer entschieden – eines mit Wolle, Nadeln und einer großen Portion Motivation.

Wie das Ganze verlaufen ist (und was dabei vielleicht nicht ganz nach Plan lief), das erzählt sie euch heute selbst:

„Jedes Mal, wenn ich diese Beiträge schreibe, denke ich daran, wie ich als Kind gemeinsam mit meiner Oma auf der Couch gesessen bin. Sie hat mir Maschen angeschlagen, ich habe eifrig gestrickt und heraus kamen Schals, die entweder viel zu kurz, viel zu kratzig oder einfach eine wilde Mischung aus beidem waren. Ganz zu schweigen von den Maschen, die ich zwischendurch entweder verloren oder einfach irgendwo neu dazugenommen habe.

Natürlich musste Oma dann regelmäßig zur Rettung eilen. Ich höre sie heute noch fluchen, wenn sie versucht hat, meine viel zu festen Maschen von der Nadel zu kriegen, und ich bin mir ziemlich sicher, sie hat damals prophezeit, dass sie sich wegen meiner Strickerei irgendwann noch die Finger brechen würde.

Ich bin also mit Handarbeit groß geworden und habe später sogar eine fünfjährige Modeschule besucht – mit wöchentlich rund 15 Stunden Nähen, Zuschneiden und Stoffchaos. Stricken ist dabei aber irgendwie in Vergessenheit geraten. Bis meine Schwestern vor ein paar Jahren wieder damit angefangen haben.

Seitdem habe ich ihnen immer ein bisschen wehmütig dabei zugesehen, wie sie die schönsten Strickstücke fertigstellen – ganz in dem Wissen (oder vielleicht in der bequemen Ausrede), dass ich bestimmt zu ungeduldig für so etwas bin.

Ab und zu habe ich dann versucht, das Ganze einfach auszulagern – also kleine Strickaufträge an meine Schwestern vergeben. Ein Top hier, ein Pullunder da. Die meisten warten allerdings bis heute auf ihre Fertigstellung. Und genau das ist wohl der Grund, warum ich beschlossen habe: Jetzt reicht’s, das mach ich selbst.

Also bin ich vor eineinhalb Wochen losgezogen, habe mir zwei Knäuel beige Merinowolle gekauft und dazu eine Rundstricknadel in Stärke 3,5. Und was glaubt ihr, welches Projekt ich mir ausgesucht habe? Natürlich den berühmten Sophie Scarf! Warum? Eigentlich nur, weil meine Schwester die Anleitung schon gekauft hatte und meinte, das sei anfängertauglich. Na dann, steht meiner Strickkarriere ja nichts mehr im Weg. Dachte ich zumindest. Denn dann kam das Maschenanschlagen.

Ihr erfahrenen Strickerinnen werdet jetzt wahrscheinlich die Stirn runzeln aber ja, wenn man noch nie in seinem Leben selbst Maschen angeschlagen hat (dafür war schließlich immer meine Oma zuständig), dann ist das gar nicht so einfach, wie es aussieht.

Ich hatte mir ein YouTube-Tutorial rausgesucht und dachte, jetzt geht’s los. Tja, falsch gedacht. Im Nachhinein würde ich sagen, das Video war komplizierter als eine OP am offenen Herzen. Nach unzähligen Versuchen und einer kurzen Sinnkrise später war es dann endlich geschafft: Nach zweieinhalb Stunden hatte ich tatsächlich sechs Maschen auf der Nadel. Sechs!

Und dann ging’s wirklich los: drei Maschen rechts, drei Maschen abheben, kurz ein Tutorial ansehen, um herauszufinden, wie man Maschen zunimmt, dann wieder vier Maschen rechts, drei Maschen abheben und so weiter.

Wie oft ich alles wieder aufgetrennt und neu angefangen habe, möchte ich hier nicht so genau preisgeben. Aber sagen wir so: Die Zahl war eindeutig zweistellig. Trotzdem war ich unermüdlich. Nach insgesamt vier Stunden war mein Sophie Scarf stolze 2,5 Zentimeter lang.

Ich weiß, das klingt lustig aber ich war wahnsinnig stolz. Ich kann mich ehrlich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel Freude für etwas empfunden habe. Ich war so aufgeregt, dass ich in der Nacht kaum schlafen konnte und am nächsten Morgen bin ich tatsächlich mit Muskelkater in der Brust vom Stricken aufgewacht. Bitte fragt mich nicht, wie das passiert ist. Ich wusste bis dahin auch nicht, dass das möglich ist.

Seitdem habe ich jede freie Minute mit Stricken verbracht. Den ersten Sophie Scarf habe ich inzwischen fertig – natürlich nicht ganz fehlerfrei, aber dafür mit umso mehr Herzblut. Und weil ich so stolz bin, hab ich gleich beschlossen, dass heuer einfach die ganze Familie einen Sophie Scarf zu Weihnachten bekommt.

Der zweite – diesmal in Rot – ist schon rund 15 Zentimeter lang, und dafür habe ich nur etwa eineinhalb Stunden gebraucht. Ich würde also sagen: deutlicher Fortschritt! Ab sofort muss ich mir also nicht nur keine Gedanken mehr über Geschenke machen, sondern habe ganz unerwartet auch endlich ein echtes Hobby für mich gefunden.”

Diese Geschichte hat uns natürlich gleich dazu motiviert, euch mit neuer Inspiration zu versorgen. Denn nicht nur Evelyn ist im Strickfieber – auch Sabine hat wieder das ein oder andere neue Lieblingsprojekt angeschlagen.

Da wäre zum einen die Valerie Blouse von PetiteKnit, die Sabine, abweichend vom Original, mit doppeltem Mohair strickt. Und zwar aus der Cashmere Kumula und Cashmere Lace von Gepard Garn.

Außerdem ist da noch der Facile Cardigan von Sandnes Garn in Dunkelblau aus der Ballerina Chunky. Und weil Sabine bekanntlich ein Händchen für das gewisse Etwas hat, lässt sie hier auch noch die COSMO-Pailletten von Lana Grossa in Dunkelblau mitlaufen – das wird einfach unglaublich schön.

Nachdem wir euch nun Sabines aktuelle Lieblingsprojekte vorgestellt haben, möchten wir euch heute auch zeigen, was bei euch gerade so beliebt ist. Ganz vorne mit dabei: Hoods! Die sind momentan wirklich überall auf den Nadeln, aber seht selbst:

Und zum Schluss wollen wir euch noch die neuen Farben von Isager Silk Mohair und Isager Bouclé zeigen – die können wir euch einfach nicht vorenthalten. Da ist bestimmt für jeden etwas dabei!

Außerdem haben wir noch einen kleinen Spoiler für euch: Die neue Isager-Kollektion mit den größten dänischen Designer:innen steht schon in den Startlöchern. Die ersten Modelle veröffentlichen wir ab dem 17. November, und bis Mitte Dezember kommt alle paar Tage ein neues Design online. Im nächsten Beitrag, also in genau zwei Wochen, stellen wir euch die Kollektion natürlich ganz ausführlich vor.

Bis dahin wünschen wir euch, wie immer, ganz viel Freude und gutes Gelingen bei euren Strickprojekten. Und denkt daran: Es ist wirklich nie zu spät, mit dem Stricken anzufangen.

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